Eine doppelschalige, sphärische, 16-eckige und 14.000 Tonnen schwere Kuppel bildet in
der Basilika St. Peter den Abschluss über der sogenannten Vierung, dort wo Lang- und Querschiff aufeinandertreffen, über dem vermuteten Grab des Heiligen Petrus und überhöht dieses
Der früheste monumentale Höhepunkt für den Kuppelbau war das Pantheon des antiken Roms (vollendet 125-128 n.Chr.). Dessen Kuppeldurchmesser von mehr als 43 Metern wurde erst wieder knapp 1.500 Jahre später erreicht, nämlich 1593 als die Pläne Michelangelos für den Kuppelbau baulich realisiert wurden.
Die Kuppel als architektonisches Bauelement verbreitete sich vor allem im byzantinisch-ostchristlich geprägten Kulturraum. Die Hagia Sophia in Konstantinopel (532–537 n.Chr.) vereint die Gesamtheit der Bauerfahrungen der Antike und ist Ausgangspunkt für die regionale Verbreitung dieser Bauweise.
In Westeuropa fand die Kuppel zunächst kaum Anklang. Das änderte sich erst mit der Renaissance und dem Petersdom, dessen Kuppelkonstruktion für Sakralbauten richtungsweisend wurde.
Die 17 Meter hohe Laterne der Kuppel: zu Fuß sind es rund 500 Stufen Anstieg über
breitere und schmalere, teilweise windschiefe und nur mit einem Seil gesicherte Wendeltreppen
mit niedriger Deckenhöhe, ein Teil des Weges kann auch mit dem Lift zurückgelegt werden
Papst Paul III. (1468-1549) beauftragte Michelangelo (1475-1564), den bedeutendsten Architekten und Baumeister seiner Zeit, mit der Planung der Kuppel des Petersdoms. Zu diesem Zeitpunkt war Michelangelo bereits 70 Jahre alt.
Die Realisierung der Kuppel verlangte nach genialer Ingenieurleistung: Die innere Struktur ist die tragende, während die äußere Kuppel die Schutzfunktion vor Witterung hat. So wird das Ausdehnen und Schrumpfen der Bleiabdeckung der äußeren Kuppel nicht auf die innere Kuppel (Mosaikgemälde auf 10.000 m2) übertragen und schützt diese.
Blick auf den Altarraum, in dem die 7:15 Uhr Messe stattfindet (ganz vorne sind
die Umrisse des Päpstlichen Hochaltars von Bernini zu erkennen)
»Tu es Petrus et super hanc petram aedificabo ecclesiam meam et tibi dabo claves regni caelorum«:
»[Ich aber sage dir:] Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und Dir werde ich die Schlüssel zum Himmelreich geben.« (Matthäus-Evangelium, 16,18)
Das ehemalige Hospitium (das »H« auf dem Dach zeugt noch davon) wurde 1978 von
Johannes Paul II. zum päpstlichen Gästehaus umgestaltet
Das Domus Sanctae Marthae (»Haus der heiligen Martha«, Schutzpatronin der Gastwirte und Hoteliers) dient als Unterkunft für Gäste des Papstes und der Römischen Kurie. Während einer Konklave beherbergt es alle wahlberechtigten Kardinäle und schirmt sie von der Außenwelt ab.
Gegenwärtig dient es zudem Papst Franziskus als Wohnstätte. Nach seiner Wahl zum Papst
2013 war er hier vorübergehend untergebracht worden, während eine prunkvolle Privatwohnung
im Apostolischen Palast für ihn hergerichtet wurde.
Papst Franziskus fand indessen Gefallen an einem Leben »inmitten der anderen Mitglieder der Geistlichkeit«, so dass er das Gästehaus zu seiner Dauerresidenz erklärt hat.
Die »Casa Santa Marta« verfügt über mehr als 100 Suiten. Die Inneneinrichtung gilt als schlicht,
das Mobiliar aus massivem dunklen Holz wirkt gediegen.
Der Staat der Vatikanstadt ist mit 44 Hektar Grundfläche der kleinste unabhängige Staat
der Welt. Knapp 1.000 Menschen wohnen hier dauerhaft, etwa 2/3 von ihnen besitzen auch
die Staatsbürgerschaft des Staates der Vatikanstadt.
Rechtlich entstand der Staat der Vatikanstadt 1929 mit der Unterzeichnung der Lateranverträge, einem bilateralen Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und Italien.
Die Lateranverträge brachten auch den Friedensschluss mit Italien. Die Regierungsform ist eine absolute Monarchie an deren Spitze der Papst als Staatsoberhaupt steht. Dem Papst obliegt die Ausübung der absoluten gesetzgebenden, ausführenden und richterlichen Gewalt.
Die Zentralregierung besteht aus Papst und Staatsorganen, die dem Papst bei der Ausübung
seiner Verantwortung gegenüber der universalen Kirche (»Heiliger Stuhl«) zur Seite stehen.
Die Staatssicherheit wird seit 1506 von der Schweizer Garde garantiert.
Die Antenne und die Gebäude des Rundfunksenders Radio Vatikan:
»Die Stimme des Papstes und der Weltkirche« sendet seit 1931 - nach der
Versöhnung mit dem italienischen Staat - in 37 Sprachen in die ganze Welt
Radio Vatikan sendet weltweit neben Live-Sendungen auch Podcasts, Audios on demand
und Dossiers mit den thematischen Schwerpunkten ›Kirche‹ und ›Europapolitik‹.
Zudem kann man live am liturgischen Leben der Vatikanstadt teilhaben: Morgengebet um 6:00, Abendandacht um 17:00, Gebete zur Nacht gegen 23:30, jeweils in lateinischer Sprache,
der ersten offiziellen Amtssprache des Staates der Vatikanstadt.
Die Vatikanstadt ist der einzige Staat der Erde, der Latein (neben Italienisch) zur offiziellen Amtssprache erhoben hat.
Der »Campo Santo Teutonico« ist die älteste deutsche Nationalstiftung Roms. Die Stiftung liegt in unmittelbarer Nähe zum Petersdom und umfasst eine Kirche, ein Priesterkolleg und einen Friedhof. Die Besitzverhältnisse sind komplex: Der deutsche Besitz liegt auf italienischem Staatsgebiet und zählt zu den exterritorialen Besitzungen des Heiligen Stuhls.
Zum Campo Santo Teutonico gehört darüber hinaus die um 1450 gegründete »Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Mutter Gottes« der Deutschen und Flamen, ein Mitgliederverein nach kirchlichem Recht.
Katholiken deutscher oder flämischer Muttersprache, die ihren Wohnsitz in oder bei Rom haben, Geistliche und Laien, Frauen und Männer können Mitglieder werden.
In der Antike befand sich hier vermutlich der Zirkus (eine private Wagenrennbahn) des Kaisers Nero, der auch Schauplatz hunderter christlicher Martyrien war.
Der Überlieferung nach starb hier auch Apostel Petrus, der sich nicht mehr rechtzeitig vor der Christenverfolgung in Rom in Sicherheit bringen konnte (um 64 n.Chr.). Da er sich als unwürdig empfand, wie sein Herr zu sterben, wurde er auf eigenen Wunsch hin mit dem Kopf nach unten gekreuzigt.
Blick auf den Hauptkomplex der Vatikanischen Museen
Die Vatikanischen Museen beherbergen die Päpstlichen Kunstsammlungen, die zu den
größten und bedeutendsten der Welt zählen.
Heute besteht das Areal aus rund 55.000 m² Grundfläche und 1.400 Innenräumen, von
denen die allermeisten der Öffentlichkeit zugänglich sind.
Die thematischen Abteilungen umfassen Kunstschätze aus den Epochen: »Altes Ägypten«, »Klassische Antike« (griechisch-römische Kunst), »Italien vor der Römerzeit«, sowie Kunst
aus allen späteren für Italien kunsthistorisch stilbildenden Epochen (frühchristliche Kunst,
Mittelalter, Renaissance, zeitgenössische Moderne).
Das wahrscheinlich berühmteste Kleinod des Museumskomplexes ist die Sixtinische Kapelle.
Auf dem Dachareal des Petersdoms befinden sich neben einem Restaurant und einem Souvenirgeschäft auch die 13 überlebensgroßen Apostel-Statuen, die die Frontfassade
des Petersdoms weithin sichtbar überragen.