Besucheradresse: jeweils Tranpad, 26474 Spiekeroog
Die Alte evangelische Inselkirche wurde 1696 auf Spiekeroog errichtet.
Sie ist die älteste erhaltene Kirche auf einer ostfriesischen Insel. Zum
ihrem 200. Geburtstag stifteten Badegäste obige Buntglasfenster. Das
Schiffsmotiv stellt eine Kogge dar (= Segelschiffstyp: ein gebräuchliches
Handelsschiff der Hanse).
Das Dach der Kirche ist, wie bei alten Inselhäusern verbreitet, eine
Schwimmdachkonstruktion: wurde das Haus unterhalb des Dachbodens
von einer Sturmflut weggerissen, konnte das wertvolle Driftdach
schwimmen.
In der Alten Inselkirche finden außerhalb der Badesaison nach wie vor
die Sonntagsgottesdienste statt, sowie ganzjährig besondere Festtags-
und Trauergottesdienste für die Insulaner.
Eines der historischen Grabzeichen auf
dem Kirchhof der Alten Inselkirche:
»Dem Retter von 56 Schiffbrüchigen«
»Gewidmet von den Badegästen 1895«
Dieser historisch verbürgte Friedhof der Ertrunkenen besteht heute aus
einer kleinen eingezäunten Rasenfläche, Bänken und einer Gedenkstätte
Der Friedhof gedenkt der Ertrunkenen des Auswandererschiffes Johanne,
das am 6. November 1854 vor Spiekeroog strandete.
Die Johanne war ein im 19. Jahrhundert übliches hölzernes Hochsee-
frachtschiff (Bark). Bereits auf ihrer Jungfernfahrt (auf dem Weg von
Bremen nach New York) strandete die Johanne im November 1854 vor
der ostfriesischen Insel Spiekeroog. Fast ein Drittel der 216 süddeutschen
Auswanderer verlor ihr Leben, insbesondere Frauen und Kinder.
Gedenkstätte für die Opfer des Auswanderschiffes Johanne:
»Ferne von ihrer Heimat fanden sie hier ihre letzte Ruhestätte«
Den Inselbewohnern blieb nichts anderes übrig, als dem Unglück
tatenlos zu zusehen. Obgleich Anrainer, besaßen sie kein eigenes
Rettungsboot, so dass Überlebende erst bei Niedrigwasser geborgen
werden konnten.
Als sechs Jahre später vor Borkum ein englischer Zweimaster strandete,
und wie bisher leider üblich, keine Ausrüstung zur Rettung Schiffbrüchiger
bereitstand, war die Empörung endlich groß genug, dass infolge die ersten
Rettungsstationen an der deutschen Nordseeküste eingerichtet wurden.
1865 gründete sich die bis heute bestehende nationale Organisation
»Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger« (DGzRS).