»Es ist noch eine Ruhe vorhanden«: Eingangstor zum Friedhof der
Namen- und Heimatlosen am südlichen Ortsrand von Nebel auf Amrum
Ein kleines von Bäumen gesäumtes Fleckchen Erde, das eine außergewöhnliche Ruhe
ausstrahlt: hier erinnern ein weißer Stein und 32 Holzkreuze an die Schiffbrüchigen ohne
Identität, die vor allem auf dem Kniepsand, dem vorgelagerten breiten Sandstreifen von
Amrum, angetrieben wurden.
Auf dem zentralen Erinnerungsstein (zum Zeitpunkt der Fotografie wurde er restauriert und
nur eine eine Fototafel verwies auf ihn) an die anonymen Angespülten steht: »Friedhof für
Heimatlose. Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.« Lukas 10, Vers 20
Friedhof der Heimatlosen auf Amrum: schlichte Holzkreuze nach absteigender
Jahreszahl 1935, 1934, 1928, 1925..., im Hintergrund eine Windmühle
Friedhof der Heimatlosen auf Amrum: Kreuze nach aufsteigender Jahreszahl
1937, 1940, 1950, 1954...
Viele Insulaner und Fremde, die sich als Kommandeur, Steuermann, Matrose oder Koch ab dem 17. Jahrhundert am lukrativen Walfang beteiligten, kamen auf hoher See ums Leben und blieben für ihre Angehörigen zeitlebens verschollen.
Und auch im 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart, davon berichten die Jahreszahlen auf diesem Friedhof, werden die Leichen Unbekannter an den Küsten Amrums gespült. Das zuletzt hinzu gekommene Holzkreuz trägt die Jahreszahl 1963.
Schlussimpression: Blick über die gepflegten Grabreihen derer, die den
nassen Tod starben und vor Amrums Küsten angetrieben wurden