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1829 öffnete der Friedhof Grinzing seine Pforten, 1830 fand die erste
Beisetzung statt. Das Friedhofsgelände ist in eine leicht ansteigende
Hanglage gebaut, die durch Terrassen ausgeglichen wird.
Der Händler und Gutsbesitzer Franz Huschka (1751-1830) stiftete für
seine Heimatgemeinde Grinzing dieses Friedhofsgrundstück. 1890 ging
der Friedhof in den Besitz der Stadt Wien über, und wurde infolge
mehrfach erweitert, inzwischen beheimatet er über 5.000 Grabstätten.
An den Friedhofsstifter und wohltätigen Spender erinnern heute in
Grinzing ein Ehrengrab und die »Huschkagasse«
Der Friedhof Grinzing beheimatet etwa 50 Ehrengräber der
Stadt Wien und trägt auch den Beinamen »Patrizierfriedhof«
Der Grinzinger Friedhof spannt einen Bogen über verschiedene künstlerische
Epochen, beginnend mit dem Biedermeierstil der Eröffnungsjahre, über
historistische Elemente, den Jugendstil der Jahrhundertwende bis hin zur
Moderne des 21. Jahrhunderts.
Neben den künstlerisch gestalteten Grabanlagen, zeugt auch die geografische
Lage von bürgerlichem und adeligem Reichtum: das Friedhofsgelände grenzt
unmittelbar an den Wienerwald an, eine der exklusivsten Wohnlagen Wiens.
Burgschauspieler, Regisseur, Direktor des Burgtheaters (1945-1948)
Im Alter von 8 Jahren kam A. von Saloniki nach Wien, wo er nach der
Schulzeit die Bühnenlaufbahn einschlug. 1906 debütierte er am Deutschen
Schauspielhaus in Hamburg. Sein Weg führte ihn über verschiedene
Ensembles und Orte schließlich wieder zurück nach Wien, wo er 1920 ein
Engagement am Wiener Burgtheater annahm.
Seine Rollen umfassten das klassische und moderne Repertoire, er spielte
den Hamlet, Othello, Romeo, Julius Caesar ebenso wie den Tasso, Clavigo,
Orest, Don Carlos…A. gastierte in nahezu allen bedeutenden Städten
Europas.
Der Sohn eines französischen Emigranten lernte zunächst in Leipzig
das Buchdruckerhandwerk bevor er sich für ein Universitätsstudium
entschied. 1843 trat er als Diplomat in den sächsischen Staatsdienst.
Der hochgebildete Lebenskünstler hielt seine Eindrücke und
Erfahrungen in Briefen fest, die 1881 posthum als »Briefe eines
Unbekannten« erschienen. Sein brillanter Stil imponierte selbst
Thomas Mann.
Direktor der Hofoper (1897-1907)
Neben seinem Studium am Wiener Konservatorium nahm er
Privatunterricht bei Anton Bruckner. 1897 wurde M. an die Wiener
Hofoper berufen. Als ihr späterer Direktor führte er das Haus zu bis
dahin unerreichter künstlerischer Höhe. 1907 ging er als Kapellmeister
an die »Metropolitan Opera« in New York, wenig später übernahm er
auch die musikalische Direktion der »New York Philharmonic Society«.
Als Dirigent wurde die strenge Werktreue seiner Interpretationen
richtungweisend. In seinem Liedschaffen knüpfte er musikalisch an
Franz Schubert an.
M.s Werk schafft einen Übergang zwischen Romantik und Avantgarde
und wird in der Neuen Musik v. a. bei Arnold Schönberg (Zentralfriedhof
Gruppe 32C) weiterwirken.
Witwe Gustav Mahlers, spätere Ehefrau Franz Werfels (Zentralfriedhof
M.-W. war Schülerin von Alexander von Zemlinsky (Zentralfriedhof
Gruppe 33G). Ab 1902 war sie mit Gustav Mahler verheiratet; danach
Beziehungen/Ehen mit Oskar Kokoschka, Walter Gropius und ab 1929
mit Franz Werfel, mit dem sie 1938 nach Frankreich und 1940 nach
New York emigrierte. Sie betreute auch dessen Nachlass.
M.-W. komponierte mehr als 100 Lieder, von denen jedoch nur wenige
erhalten sind.
bestand darauf, kein Ehrengrab zu bekommen, begraben im Familiengrab
von Hedwig Stavianicek, die er als seinen »Lebensmenschen« ezeichnete
Als Gymnasiast im Internat des nationalsozialistischen, später streng
katholischen Erziehungsheimes »Johanneum« in Salzburg, brach B.
1947 vorzeitig die Schule ab und begann eine Lehre.
1955-1957 studierte er Musik und Dramaturgie am Mozarteum/Salzburg;
ab 1957 begann er als freier Schriftsteller zu publizieren. In seinen
fast 20 Dramen und mehr als 30 Prosawerken variiert und verschärft
er seine Attacken auf »die Lebensformen in der österreichischen
Provinz«.
Der »Meister der Hasstirade und des literarischen Eklats« untersagte
testamentarisch jegliche Aufführung, Drucklegung oder Rezitation
seiner Werke in seinem Heimatland Österreich.
Zehn Jahre nach seinem Tod wurde diese Verfügung aufgeweicht. B.s
Werke wurden in 27 Sprachen übersetzt, 1970 nahm er den Büchner-
Preis entgegen und wurde in die Deutsche Akademie für Sprache und
Dichtung aufgenommen (1979 Austritt wegen Eigenbeweihräucherung
ihrer Mitglieder«).
Nachdem A. das humanistische Gymnasium in Wien wegen verschiedener
Streiche verlassen musste, wurde er nach Böhmen zum Großvater geschickt,
wo er 1944 kriegsbedingt das Notabitur ablegte. Zurück in Wien schrieb er
sich für ein Schauspielstudium am Max-Reinhardt-Seminar ein.
1951 nahm er seine erste Schallplatte auf; über 120 LPs wird er im Laufe
seiner Karriere einspielen. Seine zweite große Karriere begann fast zeitgleich
als Filmschauspieler, wo er in rund 50 klassischen Schlager- und Herz-
Schmerz-Filmen der Nachkriegsjahre auf der Filmbühne stand: »Schlag auf
Schlag« (1958), »Im weißen Rössl« (1969) usw. usw. Später machte er sich
auch als Quizmaster und Entertainer im Fernsehen einen Namen.
Über 50 Jahre war er mit seiner Frau Hilde verheiratet, die ihn auch managte.
Zu den zahlreichen Ehrungen, die er erhielt, zählen auch 10 Bambis, zuletzt
1996 für sein Lebenswerk.
Ehrengrab der Stadt Wien und »künstlerisch bemerkenswertes Grabmal«
Nach seinem Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien,
lernt er in einem der bedeutendsten Wiener Architekturbüros seiner
Zeit bei Eduard van der Nüll (1812-1868) und August Sicard von
Sicardsburg (1813-1868). Nach deren Tod vollendet er 1869 den Bau
der Wiener Oper.
Eine ganz »normale« Familiengrabanlage
Beispiel für ein monumentales Grabzeichen ohne Ehrengrabstatus
und ohne Erwähnung in der Kategorie »künstlerisch bemerkenswertes Grabmal«