In den ersten Jahren nach seiner Eröffnung lag der Friedhof weit vor den Toren
der Stadt. Die bauliche Gestaltung der neuen Simmeringer Totenstadt ging nur
schleppend voran. Wegen seines unfertigen und öden Charakters war er zu
dieser Zeit weder bei Besuchern noch bei Angehörigen beliebt.
So entstand schließlich die geniale Idee, die neue Totenstadt mit einem Ehrenhain
beliebter Wiener Persönlichkeiten attraktiver zu gestalten. Dieser Plan wurde
schon bald systematisch umgesetzt, wobei ein Ehrengrab zu dieser Zeit oftmals
auch Umbettung bedeutete. Die ersten Prominenten, die eine Grabwidmung der
Stadt Wien erhielten waren Johann Strauß Vater (1804-1849, Komponist und
Kapellmeister) und Josef Langer (1801-1843, ebenfalls Komponist und
Kapellmeister).
Grabdenkmal für Wolfgang Amadeus Mozart
(beigesetzt auf dem St. Marxer Friedhof in Wien)
Laut der »Richtlinie für Grabwidmungen« kommen für ein Ehrengrab
»Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kunst, die zum Ansehen Wiens
maßgeblich beigetragen haben« in Frage. Nur Bundespräsidenten werden
immer mit einem Staatsbegräbnis geehrt und in der Präsidentengruft
beigesetzt.
Ehrengräber befinden sich in angelegten Gräberguppen und werden auf
Friedhofsdauer vergeben. Für die Grabmiete und die Grabpflege kommt stets
die Stadt Wien auf. Bereits 2002 beliefen sich die Kosten für die Instandhaltung
und laufende Pflege der Ehrengräber auf ca. EUR 300.000,--.
Bis heute sind es vor allem die Ehrengräber, die den Zentralfriedhof zu einer
Attraktion für (weit angereiste) Besucher machen.
Als 7-jähriger wurde er erstmals Antonio Salieri (1750-1825), der wichtigsten
Instanz im Wiener Musikleben, zur Eignungsprüfung als Hofsängerknabe
vorgestellt.
1808 wurde S. dann in die Hofkapelle aufgenommen, verließ das Elternhaus
und wurde Schüler des Akademischen Gymnasiums. Seinen Lehrern fiel er
ebenso auf wie seinen Mitschülern. 1814-1818 komponierte er rund 200 Lieder,
deren Texte seine hohe literarische Bildung deutlich erkennbar werden
lassen.
Erste öffentliche Erfolge stellten sich ein. Allmählich zeigten auch namhafte
Verleger Interesse an S.s Werken. In seiner letzter Schaffensperiode ab 1823,
geprägt durch intensivste Kompositionsarbeit, entstanden u. a. die großen
Zyklen »Die schöne Müllerin« und die »Winterreise«.
Um sein Studium bei Joseph Haydn abzuschließen, kam B. 1792 nach Wien.
Dank der Empfehlungen seiner Bonner Freunde fand B. bald Zutritt zu den
musikbegeisterten Kreisen des Adels, der seine Genialität erkannte und ihn
trotz aller Ungebändigtheit seines Wesens, freundschaftlich aufnahm.
Sein Ruhm stieg rasch: 1796 bereits spielte er in Berlin vor König Friedrich
Wilhelm II. Große Triumphe feierte B. bei den Festspielkonzerten anlässlich
des Wiener Kongresses 1815, wo auch seine 7. und 8. Sinfonie zur ersten
Aufführung kamen.
Während einer »schöpferischen Pause« in den Jahren 1816-1823 entstanden
seine beiden Hauptwerke: die »Missa solemnis« und die »Neunte Sinfonie«.
B. ist vielleicht neben Goethe der berühmteste deutsche Name in der Welt.
Sein Werk gilt als die Vollendung der klassischen »absoluten« Musik, dabei
ist kaum eines seiner Werke populär.
Sein Vater bestimmte ihn frühzeitig für den Musikerberuf. Ab seinem
13. Lebensjahr musste B. nachts in Hamburger Kneipen spielen, um zum
Unterhalt der Familie beizutragen.
Schon bald übte sich er im Komponieren und Dirigieren. Durch intensives
Studium der ernsten Literatur erarbeitete er sich eine profunde Bildung.
Seine fast gradlinige Entwicklung war geprägt von reichen Schaffensperioden
gepaart mit unbestechlicher Selbstkritik.
Immer wieder lockte ihn Wien, wo er als Konzertpianist und Komponist große
Erfolge hatte. B. ist der erste Komponist ernster Musik, der allein von den
Einnahmen seiner Werke lebte und mit ihnen sogar vermögend wurde.
Im Schaffen von B. sind sämtliche Musikgattungen des 19. Jahrhunderts
in ungefähr gleicher Dichte vortreten, mit einziger Ausnahme der Oper.
Violinist, Kapellmeister, Botschafter der »Wiener Musik«, die er auf ausgedehnten
Tourneen populär machte
S. schuf mit den Operetten »Die Fledermaus« und »Der Zigeunerbaron«
Meisterwerke der klassischen Wiener Operette. Sein Walzer »An der schönen
blauen Donau« (Donauwalzer) wurde die inoffizielle Hymne Wiens.
Auch wenn er ein wenig in den Schatten seines noch populäreren Sohnes
gestellt ist, schuf er sehr bekannte Kompositionen wie die »Loreley-
Rheinklänge« und den »Radetzky-Marsch«. 1825 gründete er sein eigenes,
zu seiner Zeit sehr beliebtes Orchester.
1878 siedelte R. von seiner Geburts- und Studienstadt Prag nach Wien
über. 1882 unternahm er eine zweijährige Konzertreise durch Deutschland.
Er arbeitete als Dirigent, schuf Kompositionen zu Liedern und erteilte
Privatunterricht in Klavier und Gesang. Arthur Schnitzler (Zentralfriedhof
Jüdische Ehrengräber Tor 1) zählte zu seinen Schülern.
Seine Bedeutung als Komponist liegt in erster Linie in seinen über 100
Klavierliedern nach (Volks-) Dichtungen von beispielsweise Walther von
der Vogelweide.
1855-1858 studierte M. Flöte und Musiktheorie, während er sich
das Klavierspielen selbst beibrachte. Mit 16 Jahren wurde er auf
Empfehlung von Franz von Suppé als Flötist in einem Wiener
Theaterorchester aufgenommen.
Berühmt wurde er durch seine bis heute beliebte Operette »Der
Bettelstudent« (1882), die ihm ein Leben als freischaffender Künstler
ermöglichte.
Neben Franz von Suppé und Johann Strauss Sohn war er der jüngste
Repräsentant und Vollender des goldenen Zeitalters der »Wiener
Operette«.
Nach umfassender Schulausbildung, brach N. sein Jurastudium ab, um
wieder - wie schon als Jugendlicher - als Pianist und Sänger aufzutreten.
N. schreib zahlreiche Volksstücke, Possen, Parodien, satirische
Zeitstücke. Die Hauptrollen spielte er meist selbst: ab 1854 war er
Direktor des Carltheaters in Wien. Im Laufe seines Lebens trat er
in rund 800 Rollen auf.
Trotz der lokal gefärbten Sprache seiner Werke, entfalteten sie im
gesamten deutschen Sprachraum ihre Wirkung. Regelmäßige
Gastspielreisen (nach Prag, Frankfurt/Main, Berlin, Hamburg usw.)
belegen N.s überregionale Bedeutung schon zu seinen Lebzeiten.
G. begann ihre schauspielerische Laufbahn mit Kinderrollen. Engagements
in Wien, Berlin, Hamburg und Riga folgten.
1865 erhielt sie ein festes Engagement am »Theater an der Wien«. Ihr
Auftritt in ihrer Antrittsrolle als »schöne Helena« wurde sofort ein Welterfolg.
Ihre Bühnenwirkung, ihre ausgebildete, helle Sopranstimme machten sie
zum Publikumsliebling.
Franz von Suppé, aber auch Johann Strauß und Ludwig Anzengruber
(Zentralfriedhof Gruppe 14A) traten mit ihr ihren Siegeszug an.
Neben ihrem Operettenrepertoire, brillierte G. sowohl als
Volksschauspielerin als auch in klassischen Theaterrollen. 1869-1875 führte
sie gemeinsam mit Maximilian Steiner die Direktionsgeschäfte des Theaters.
Ihr internationaler Ruhm machte sie vermögend.
Umfassende akademische Ausbildung bei den renommiertesten
Architekten seiner Zeit nach einer praktischen Lehre als Steinmetz
und Zimmerer.
Mit Gottfried Semper schuf er die beiden Hofmuseen (1872-1881) und das
neue Burgtheater (1874-1888), ihm oblag auch die Bauleitung der Neuen
Hofburg (1891 bis zu seinem Tod). H. ist einer der bedeutendsten Schöpfer
der historisierenden Wiener Ringstrassen-Architektur. Neben Semper,
repräsentierte er den Typus des hauptsächlich in höfischem Auftrage
arbeitenden Architekten.
H.s unumstrittene Stärke aber war die Innendekoration, insbesondere für
das Burgtheater entwarf er Innenraumwirkungen von verschwenderischer
Pracht und Üppigkeit.
»Erbauer der Semmeringbahn«: 14 Tunnel, 16 Viadukte, ca. 40 km Strecke,
20.000 Bauarbeiter; seit 1998 gehört sie als erste Bahnstrecke zum UNESCO-Weltkulturerbe
Studium in seiner Geburtsstadt Venedig und in Padua, wo G. bereits mit
17 Jahren den Doktorgrad im Fach Mathematik erlangte.
G. trat in den Staatsdienst ein, wo er Straßen-, Wasser- und Hochbauten
in Venetien und Tirol ausführte. Als Oberingenieur beauftragte man ihn mit
dem Bau der ersten Eisenbahnstrecke Österreichs.
1842 wurde er in die USA entsandt, um die dort erzielten Fortschritte im
Eisenbahnwesen kennenzulernen, nachdem er bereits die Verkehrswege
Westeuropas eingehend bereist hatte.
Nach Erteilung des Bauauftrages 1848 für die Strecke Gloggnitz-Mürzzuschlag,
konnte G. trotz schwerster Bedenken den Bau der ersten Hochgebirgsbahn der
Welt 1854 vollenden und einen reibungslosen Betrieb einrichten.
Er leitete gleichzeitig als Vorstand der Zentraldirektion für Eisenbahnbauten
den gesamten staatlichen Eisenbahnbau der Monarchie mit Ausnahme von
Lombardo-Venetien.