Eingänge: Mehringdamm / Zossener Straße, 10961Berlin
Der erste Friedhof in Berlin, der unabhängig von einen Kirchhof geplant wurde. Der Friedhofskomplex besteht aus vier Hauptfriedhofsteilen, die Anfang des 18. Jahrhunderts weit vor den Stadttoren Berlins angelegt wurden:
Grabdenkmal für Justus Dietrich Schlechtendall (1712-1786):
Königlich Preußischer Hof- und Kammergerichtsrat
-die Friedhöfe I, II, III der Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde
-der Friedhof der Dreifaltigkeitsgemeinde
-der Friedhof der Böhmisch-Lutherischen Bethlehemsgemeinde
-der Friedhof der Brüdergemeine Berlin.
Grabdenkmal für Leopold Otto Freiherr von Gaudi (1728-1789):
Staats-, Kriegs- und Finanzminister unter Friedrich II.
Der ursprünglich als Armenfriedhof angelegte Friedhofskomplex entwickelte sich schnell zu
einem beliebten Beisetzungsort der wohlhabenden Bildungsbürger des 18. und 19. Jahrhunderts.
Nach seinem Studienabschluss ließ sich M. als freier Arzt in Berlin nieder. Erfolgreiche Therapien sowie sein fürsorgliches und einfühlsames Wesen sicherten ihm eine einträgliche Praxis. M. legte
viel Wert auf eine gesunde Lebensführung und stand der Naturheilkunde nahe. 1778 wurde er zum Leibarzt Friedrichs II. ernannt.
Spezialisiert auf die Geschichte der Medizin, veröffentlichte er wissenschaftliche Arbeiten zu medizinischen Themen, aber insbesondere auch zur Kunstwissenschaft und Numismatik (Münzkunde).
Seit seiner Jugend trug er eine bemerkenswerte Bibliothek zusammen, die ihm als Basis seiner wissenschaftlichen Arbeiten diente und zuletzt etwa 15.000 Bände umfasste. Sammlungen von Karten, Handschriften, Gemälden, Stichen, Münzen und Medaillen ergänzten seinen Bücherbestand.
D. trat für eine Parlamentarisierung Preußens ein und war Mitbegründer der Deutschen Fortschrittspartei (1861) sowie der Hirsch-Dunckerschen-Gewerkvereine (nach 1919 Teil
des Gewerkschaftsrings deutscher Arbeiter-, Angestellten- und Beamtenverbände).
10 Jahre gehörte D. dem Reichstag an (1867-1877).
Nach seinem »vorzüglichen« Schulabschluss entschied sich S. sofort für das Postfach. Nach vielen Stationen, die ihn nach Danzig, Köln, Frankfurt, Potsdam und immer wieder nach Berlin führten,
reifte in ihm die Einsicht, dass der »kosmische Nebel am Posthorizont«, der allein für Pakete mehr als 1.700 Tarife vorsah, nur durch umfassende Reformen in den Griff zu bekommen war, »sollte der Verkehr nicht dauernd auf das lästigste gehemmt werden«.
Die preußische Post war eine der wenigen weltweit, welche ununterbrochen durch den Staat betrieben wurde. Diese Monopolstellung erwies sich für S. als günstige Ausgangslage für eine rasche, einheitliche Post- und Telegraphenverwaltung.
S. führte nach österreichischem Vorbild die »Correspondenzkarte« ein, ab 1872 Postkarte. Während des deutsch-französischen Krieges »erfand« er die Feldpost, die täglich knapp 44.000 (!) Pakete zum Einheitstarif zu den Kriegsschauplätzen beförderte; insgesamt waren in dieser Zeit 9 Millionen Briefe und Postkarten zu befördern.
Schon 1883 erreichte der deutsche Paketverkehr dank simpler Tarifgestaltung einen größeren Gesamtumfang als alle übrigen Länder der Erde zusammen.
1877 ließ sich S. eine Telegraphenverbindung in seinem Büro verlegen; im selben Jahr wurde das erste öffentliche Fernsprechamt in Friedrichsberg/Berlin angelegt. Berlin besaß schon zu S.’s Lebzeiten mehr Fernsprecher als beispielsweise ganz Frankreich.
Sein letztes großes Vermächtnis war die Gründung einer Postdampferlinie, die von Bremerhaven aus Deutschland mit Asien, Australien und Afrika verband.
Die Goethe-Verehrerin wurde bekannt durch ihren Berliner Literatursalon, in dem viele bedeutende Literaten, Philosophen und Künstler ihrer Zeit verkehrten.
Ihre Briefe und Aufzeichnungen wurden posthum von ihrem Mann herausgegeben und gelten als wichtiger Bestandteil der Berliner Kulturgeschichte.
B. zählt zu den bedeutendsten Komponisten der Romantik und gilt als Erfinder der »Lieder ohne Worte« (lyrische Klavierstücke). Er wuchs in Berlin auf, wo er frühzeitig Unterricht in Klavier, Violine und Komposition erhielt. Bereits im Alter von 9 Jahren trat er mit seiner Schwester Fanny als Pianist auf, später spielte er auch J. W. Goethe in Weimar vor.
1829 führte er als erster die »Matthäuspassion« von Johann S. Bach wieder auf und
weckte damit eine Bach-Renaissance im 19. Jahrhundert. Ab 1835 führte er als Leipziger Gewandhauskapellmeister das dortige Orchester zur Spitzenklasse.
G. gab in Berlin mehrere satirische und volkstümliche Hefte heraus, unter anderem: »Berliner Don Quixote«, »Berliner Montagszeitung« (Witzblatt), in denen er typische Figuren des Berliner Alltags karikierte, aber auch die deutsche und europäische Politik in einfacher Gassensprache satirisch kommentierte. Heute gilt er als Wegbereiter von Formaten wie dem »Simplicissimus« (1896 ff.).
G. gilt als einer der bedeutendsten lokalen Journalisten der politischen Satire in der Zeit um die Märzrevolution von 1848.
Bekannt wurde M. als Kreuzberger Milieu-Maler. Ab 1972 war er Mitglied der »Berliner Malerpoeten«, einer Gemeinschaft von bekannten malenden Schriftstellern wie Günter Grass und Wolfdietrich Schnurre. Seinen Grabstein gestaltete er selbst.
Wilhelm Mühlenhaupt (1907-1977): bildender Künstler, Bruder von Kurt Mühlenhaupt
Julius Worpitzky (1835-1895): erster Mathematiker am Friedrichs-Werderschen Gymnasium, Professor für Mathematik an der Königlich Preußischen Kriegsakademie
Nach fünf Lehrjahren als Apothekergehilfe, begann S. ab 1849 ein Studium der Chemie, Physik und Botanik, das er mit dem Staatsexamen zum Apotheker abschloss. Nach kurzer Anstellung, begann
er in seiner »Grünen Apotheke« mit der Herstellung von Chemikalien für pharmazeutische Produkte, aber auch für die Parfümindustrie, die Seifenproduktion sowie die aufkommende fotografische Technik, die nach hochreinen Chemikalien verlangte.
1864 zog sein Unternehmen nach Wedding, wo er industrielle Herstellungsverfahren für seine chemischen und pharmazeutischen Produkte entwickelte.
Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 versorgte S. die preußische Armee mit Arzneimitteln.
Das von ihm gegründete Unternehmen firmiert seit 2011 unter dem Namen Bayer HealthCare Pharmaceuticals (vormals: Bayer Schering Pharma AG).
Carl von Siemens (1829-1906): Industrieller, Bruder von Werner von Siemens
Die Brüderkirche vereinigt die religiösen Bewegungen der böhmischen Reformation um Jan Hus,
des Pietismus und des Calvinismus.
Familie Adolf Schünemann
N., Sohn jüdischer Eltern, wurde 1813 in Berlin Professor für Kirchengeschichte.
Die Kirchengeschichte verstand er als Frömmigkeitsgeschichte, bei deren Auslegung er von
dem Grundsatz geleitet wurde »Das Herz macht den Theologen«.
Seine Geschichtsschreibung war zudem wesentlich geprägt vom Gedanken einer Weltmission:
er glaubte an die Möglichkeit eines weltweiten freien Freundschaftsbundes aller Christen.
Blick über die Friedhofsmauern, die die jeweiligen Friedhofsteile von einander abgrenzen
Beispiel für eine außergewöhnliche Grabzeichengestaltung, die an einen Abakus erinnert