Grabzeichen für Friedrich Wilhelm von Lüderitz (1717-1785), Friedhöfe am Halleschen Tor, Berlin (eines der ersten Figurengrabmäler, ältestes Grabmal dieses Friedhofs)
Die »Erfindung« des Grabzeichens nahm ursprünglich ihren Anfang als in der Kirche liegende Grabplatte, die später manchmal an der Kirchenwand aufgestellt gestellt wurde. Aus dieser Ära stammen auch die sogenannten Epitaphe: kleine Schrifttafeln, die im Kirchenraum an den Verstorbenen erinnern, ohne seine Grabstelle zu kennzeichnen.
Für die Barockzeit typisch sind prächtige Sarkophage: insbesondere Fürsten und Königen ist
es vorbehaltenen, im begrenzten Innenraum der Kirche beigesetzt zu werden.
Grabzeichen für Johann Gottfried Schadow (1764-1850), Dorotheenstädtischer Friedhof, Berlin
Die übersteigerten und im Übermaß auf Außenwirkung bedachten Formen des Barock weichen in
der nachfolgenden Ära des Klassizismus klareren Linien. Neben der reinen Form, gewinnt erstmals der Inhalt an Bedeutung.
Grabzeichen für Friedrich Eduard Hoffmann (1818-1900), Dorotheenstädtischer Friedhof, Berlin
In der Folgezeit brechen die strengen Formen der Antike weiter auf, um in der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts historisierenden Stilformen Platz zu machen.
Verschiedene Stilelemente vergangener Epochen (Gotik, Renaissance, Barock, Klassizismus) werden parallel aufgegriffen und verbinden sich mit neuen Stiltendenzen zur Ausdrucksform des Historismus.
Grabzeichen für Heinrich Carl Prächtel (1864-1902), Friedhöfe am Halleschen Tor, Berlin
Der Historismus, der traditionelle Elemente und neue Stiltendenzen zu einem neuen Stil verband, ebnete u.a. den Weg für die Ausprägung der folgenden Stilrichtungen der Moderne, wie hier den Jugendstil, die Neue Sachlichkeit etc.
Grabzeichen für die Familie Mühlenhaupt, Friedhöfe am Halleschen Tor, Berlin
Grabzeichen für John Heartfield (1891-1968), Dorotheenstädtischer Friedhof, Berlin