Zeitgemäße & würdevolle Bestattungsvorsorge

Logo des Münchener Begräbnisvereins

Bitte beachten Sie unser

Kontaktformular

MBV Telefon

Konfessionelle Bereiche

Russisch-orthodoxe Abteilung

Der Zentralfriedhof in Wien
Der Zentralfriedhof in Wien

Die russisch-orthodoxe Friedhofskapelle »Zum Heiligen Lazarus«

Der Zentralfriedhof beheimatet neben der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde

sechs weitere christlich-orthodoxe Begräbnisstätten.

 

Die über 100-jährige Geschichte der Lazaruskirche geht auf ihre Weihe im 1895

zurück. Nach einer langwierigen Renovierungsphase erstrahlt die charakteristisch

geschwungene Dachkonstruktion wieder golden.

Alter jüdischer Friedhof

Der Zentralfriedhof in Wien
Der Zentralfriedhof in Wien

Impression: Blick über die alten Grabzeichen in der Herbstsonne,

die teilweise durch unterirdisches Wurzelwerk in Schieflage gebracht wurden

Dieser »Ort der Gräber« an Tor 1 wurde 1877 von der Israelischen Kultusgemeinde

erworben. Nach rund 80 000 Beisetzungen verteilt auf ca. 60 000 Grabstätten hatte

der alte jüdische Friedhof 1917 seine Grenzen erreicht. Ein neues Areal nahe Tor 5

wird seit 1916 belegt. Vereinzelt finden auch heute noch Beisetzungen auf dem

alten jüdischen Friedhof statt.

 

Dieser Ort ist ein außergewöhnliches Refugium an Ruhe und Naturbelassenheit.

Die Atmosphäre des »Simmeringer Biotops«, wie der Zentralfriedhof auch genannt

wird, wird hier im angestammten Lebensraum von Rehen, Hasen oder Hamstern

besonders spürbar.

Der Zentralfriedhof in Wien
Der Zentralfriedhof in Wien
Der Zentralfriedhof in Wien
Der Zentralfriedhof in Wien

Efeuumrankte Grabmonumente assimilierter Wiener jüdischer Familien um die Jahrhundertwende (um 1900)

1941/1942 wurden alle jüdischen Friedhöfe enteignet, dieser sollte als »Museum«

weitergeführt werden. Während der Zeit des Nationalsozialismus’ war der alte jüdische

Friedhof die einzige »Parkanlage«, in der sich Juden aufhalten durften.

Der Zentralfriedhof in Wien
Der Zentralfriedhof in Wien

»Hier liegen Teile von Grabsteinen,

die bei mehreren Bombenangriffen

während des Zweiten Weltkrieges

beschädigt wurden und deren dazu 

gehörigen Grabstellen nicht mehr

eruiert werden konnten.

 

Israelitische Kultusgemeinde Wien

 

Wiedererrichtet von der Chewra Kadischa 1991«

Auch dieser Friedhofsteil wurde im Zweiten Weltkrieg von fehlgeleiteten

Fliegerbomben zerstört. Viele zersprengte Grabsteine bzw. deren Teile

konnten später nicht mehr ihren ursprünglichen Grabstätten zugeordnet

werden. Die 1991 zusammengetragenen Teile dieser Grabzeichen sind

heute als Erinnerungsmale an mehreren Stellen des Friedhofs zu finden.

Der Zentralfriedhof in Wien
Jüdische Ehrengräber

Dr. Arthur Schnitzler (1862-1931): Schriftsteller, Arzt

Als Arzt galt sein fachliches Interesse der Hypnose und dem Traum, was

er als Schriftsteller auf die psychische Analyse seiner Figuren übertrug.

S.s Dramen und Erzählungen sind geprägt vom Wiener Lebensgefühl um

die Jahrhundertwende. Seine Figuren kreisen eigentlich immer um Liebe

und Tod, wandeln zwischen Scheinwelten und realer Existenz.

 

Sein umfangreicher Briefwechsel mit Hugo von Hofmannsthal, Max Reinhardt

oder Stefan Zweig zeugen von S.s zentraler Stellung in der ersten Hälfte des

20. Jahrhunderts.

Mahnmal: Zweiter Weltkrieg

Der Zentralfriedhof in Wien
Der Zentralfriedhof in Wien

»I n M e m o r i a m

 

Im Bereich der Gruppe 40

sind mehr als tausend

Frauen und Männer beerdigt,

die in der Zeit 1938-1945

von einer unmenschlichen

NS-Justiz zum Tode verurteilt

und im Wiener Landesgericht

oder auf dem Schiessplatz

Kagran hingerichtet wurden.

 

SIE BLEIBEN UNVERGESSEN

 

 

Gewidmet von der Stadt Wien

über Initiative der Arbeits-

Gemeinschaft der KZ-Verbände und

Widerstandskämpfer Österreichs«

Mahnmal: Opfer des 15./16. Juli 1927

Der Zentralfriedhof in Wien
»Den Opfern des 15./16. Juli 1927«

Die Vorgeschichte zum Wiener Justizpalastbrand 1927: Nach dem Ersten

Weltkrieg entstanden sog. bewaffnete Parteiarmeen (ausgestattet mit den

übrig gebliebenen Waffen des Weltkrieges). Unter diesen bewaffneten

Gruppierungen, insbesondere den Schwarzen, Roten und Rechten kam

es immer wieder zu Scharmützeln.

 

Ein von der roten Arbeiterschaft als skandalös empfundenes Justizurteil,

das mehrere Angeklagte nach einer nämlichen Schießerei freisprach, war

der Auslöser für die sog. Julirevolte, bei der der Wiener Justizpalast von

Demonstranten in Brand gesteckt wurde.

 

Der damalige Polizeipräsident gab Schießbefehl auf die entfesselte Menge,

so dass am 15. und am 16. Juli 1927 mehr als 80 Menschen im Kugelhagel

der Polizei starben.

 

Hier ruhen 66 der 84 Todesopfer unter den Demonstranten, die ein Begräbnis

von der Stadt Wien erhalten haben.

 

Die blutige Niederschlagung der Demonstration, die Todesopfer und hunderte

Verletzte auf beiden Seiten forderte, führte bei der Wiener Polizei zu einem

Überdenken ihrer traditionellen Bewaffnung.

 

Bereits 1928 wurde eine neue Vorschrift erlassen, nach der die besonders

schwere Verletzungen verursachenden Säbel ersetzt wurden durch weniger

gefährliche Gummiknüppel, die »unter größtmöglicher Schonung von

Menschenleben anzuwenden seien«.

Anlagen: Der Anatomiefriedhof

Der Zentralfriedhof in Wien
Der Zentralfriedhof in Wien

Außenansicht der 2009 fertig gestellten achteckigen Gedenkstätte

mit Plexiglasplatten für die Namen und Lebensdaten der Verstorbenen

Diejenigen, die sich zu Lebzeiten für eine Körperspende entschieden haben,

werden hier ohne Zeremonie in Sammelurnen in der Erde beigesetzt.

Begräbniskosten: EUR 450,--. In einem jährlichen Gedenkgottesdienst in der

Begräbniskirche wird der hier Beigesetzten gedacht.

 

Der österreichische Architekt Christof Riccabona, unter dessen Federführung

bereits mehrere Wiener Friedhöfe gestalterische Erneuerung erfahren haben,

wurde mit der Planung einer modernen Erinnerungsstätte beauftragt, die mehr

Raum lässt für individuelle Trauerarbeit: auf Wunsch erinnert eine Namensplakette

an den Verstorbenen, im Innenraum können Blumenkränze befestigt werden und

an den Stellen, an denen die Sammelurnen in die Erde gelassen werden, können

Grablichter und frische Blumen niedergelegt werden.

Der Zentralfriedhof in Wien
Der Zentralfriedhof in Wien

Innenansicht: an den Innenwänden können Blumenkränze befestigt werden

Inschrift auf dem gemeinsamen Gedenkstein

des Altern Anatomiefriedhofes:

 

»Dem Andenken jener Männer

und Frauen, die nach ihrem Tode

dem Studium künftiger Ärzte

und damit dem allgemeinen

Wohle gedient haben«

Anlagen: Der Babyfriedhof

Der Zentralfriedhof in Wien
Der Zentralfriedhof in Wien

Laternenlichter statt Blumen

Der Architekt Christof Riccabona, nach dessen Entwürfen auch der

Neue Anatomiefriedhof gestaltet wurde, vermaß die Begräbnisstätte für

Lebend -und Todgeburten nach der Lehre der Geomantie und legte sie

als »Kraftplatz« an.

Der Zentralfriedhof in Wien
Der Zentralfriedhof in Wien

»Wiedersehen« (Alte Arkadengrüfte)