Besucheradresse: Am Nordfriedhof 1, 40221 Düsseldorf
Ab den 1820er Jahren entwickelte sich Düsseldorf zunehmend zu einer Metropole, die
für Unternehmer aus dem ländlichen Umland ideale Gründungsvoraussetzungen schuf, insbesondere durch die Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen, ebenfalls nach Düsseldorf abgewanderten Unternehmerfamilien, die verkehrsgünstige Anbindung an das Ruhrgebiet, aus dem viele Rohstoffe bezogen wurden etc.
1882 gewann Eduard Hoppes Entwurf den Wettbewerb für die Gestaltung eines neuen »Friedhofs hinter dem Tannenwäldchen«. Das Konzept des Berliners Eduard Hoppe orientierte sich an den gerade aufkommenden Parkfriedhöfen.
Am 1. Mai 1884 wurde der »Nordfriedhof« (im Gegensatz zum 1904 eröffneten »Südfriedhof«)
offiziell eingeweiht.
Die Anfänge des Textilhandelsunternehmen »Hettlage« gehen zurück auf Herrmann Hettlage,
der 1896 sein erstes Textilhandelshaus in Münster gründete. Weitere Gründungen, unter anderem
in Düsseldorf folgen.
Nach seinem Tod 1920 ging das Unternehmen auf seine vier Söhne über, die selbst eifrig Niederlassungen gründeten. 1961 spaltete sich das Unternehmen auf in »Hettlage Nord« und »Hettlage Süd«. Die »Hettlage Nord« Gruppe zählte ca. 40 Häuser, als das Unternehmen 1994
in Insolvenz ging. Die »Hettlage Süd« Gruppe verzeichnete um die 70 Niederlassungen in Süddeutschland, Österreich, Sachsen und Thüringen als sie 2004 ihre Insolvenz bekannt gab.
Das »Alpha« und »Omega« im Sockelbereich symbolisieren den Anfang und das Ende
Die Grabkapelle der Familie Heynen wurde 1908 im Stil einer romanischen Kirche erbaut.
Ihren Nachlass haben die Eheleute H. der »Gesellschaft von Freunden und Förderern der
Universität Düsseldorf e.V.« überlassen. Mit dem Vermögen werden beispielsweise wissenschaftliche
Arbeiten, Förderungsschwerpunkte der Universität und Studentenwohnanlagen finanziert
(Bestand des Nachlasses 2013: mehr als 3,5 Mio. Euro).
Landschaftsmaler, spezialisierte sich auf idealisierte Berglandschaften in Bayern, der Schweiz
und Italien; Lehrer an der Düsseldorfer Akademie (1863-1872).
Gemeinsam gründeten sie 1904 die Schauspielhaus Düsseldorf GmbH. An der Finanzierung beteiligten sich auch namhafte Düsseldorfer Industriellenfamilien wie Poensgen und Lueg.
Die ein Jahr später gegründete Theaterakademie, brachte bekannte Schauspieler und Intendanten wie Gustaf Gründgens hervor.
Nach dem Ersten Weltkrieg betrieb E. in Düsseldorf eine Galerie, die zum Treffpunkt der »revolutionären« Avantgarde wurde. Vor ihren Schaufenstern fanden hitzige Diskussionen
und Kämpfe statt.
Auch ohne jede künstlerische Ausbildung, besaß E. einen unbestechlichen Blick für Qualität.
Sehr früh entdeckte sie beispielsweise die Bedeutung der Maler Max Ernst und Otto Dix.
Nach 1933 musste sie ihre auf »entartete Kunst« spezialisierte Galerie schließen.
Die Familie Zapp betrieb ab dem 18. Jahrhundert Stahlerzeugungs- und Stahlhandelsunternehmen im Großraum Düsseldorf, deren bedeutendste Gründung auf Robert Zapp im Jahr 1871 zurückgeht, die heute noch weltweit tätige Stahlhandelsgesellschaft Zapp.
Ruhestätte der weit verzweigten eifeler Familie Poensgen, hier:
Die Familie Poensgen betrieb seit Mitte des 15. Jahrhunderts Eisenhütten in der Eifel.
Mehrere Familienlinien siedelten nach Düsseldorf über, wo sie die rheinische Eisen-, Stahl-
und Röhrenindustrie mitbegründeten.
Weitere Ruhestätte der weit verzweigten eifeler Familie Poensgen auf dem »Millionenhügel«, hier:
Auch die Brüder Gustav Poensgen (1824-1904) und Rudolf Poensgen (1826-1895) verlegten 1860 das vom Vater ererbte Hütten- und Walzwerk nach Düsseldorf, mit dem sie auch das Röhren-Walzwerk ihres Vetters Albert Poensgen (1818-1880) belieferten. 1872 legten die Brüder Poensgen und ihr Vetter Albert alle Werke, die sie zu diesem Zeitpunkt besaßen, zusammen zum Großunternehmen »Düsseldorfer Röhren- und Eisenwalzwerke AG, vorm. Poensgen«.
Weitere Fusionen folgten, bis sich 1926 mit der »Düsseldorfer Röhren- und Eisenwalzwerke AG, vorm. Poensgen« weitere namhafte Eisen-, Stahl- und Bergwerksunternehmen zusammenschlossen (unter anderem die Thyssen-Gruppe, die Rheinischen Stahlwerke etc.) zum Montankonzern »Vereinigte Stahlwerke AG« mit Verwaltungssitz in Düsseldorf.
Ruhestätte der Familien Haniel und Oeder
H. war Mitbegründer der Düsseldorfer Maschinenfabrik »Haniel et Lueg« und gehörte dem Aufsichtsrat des Kohlensyndikats an, das fast 100 Bergwerksunternehmen des Ruhrgebiets verpflichtete, ihre Produkte ausschließlich über dieses Kartell zu vermarkten.
1905 kam es zum Bruch mit dem Kohlensyndikat. Anlässlich eines Arbeiterstreiks, erklärte H. sich bereit, den Forderungen der Arbeiter seiner Zeche »Rheinpreußen« nach zukommen. Er soll seinen Arbeitern sogar die Zusage gegeben zu haben, dass keine Kohle in das Streikgebiet geliefert wird. Allerdings oblag es allein der Syndikatsleitung, über Fördermengen zu entscheiden…
Nach dem Ausscheiden aus dem Syndikat, gehörte H. bis zu seinem Tod dem Preußischen Herrenhaus an.
»Sehet, ob ein Schmerz gleich sei meinem Schmerze« Jeremia 1,12
Künstler: Anton Joseph Reiss (1835-1900)
Ein Grabdenkmal, das sich - für den Nordfriedhof eher untypisch - nicht auf dem »Millionenhügel« befindet. Baulich überragt der Grabtempel die gesamte Umgebung. Beigesetzt wurden hier der Firmengründer Fritz Henkel (1848-1930) und sein Sohn Fritz Henkel (1875-1930) zusammen mit den nächsten Angehörigen
1876 legte H. in Aachen den Grundstein für den Weltkonzern Henkel. Zwei Jahre später verlegte er das Werk wegen der günstigeren Verkehrsanbindung nach Düsseldorf.
H. schwebte vor, unter Einbeziehung der genauen physikalischen und chemischen Vorgänge beim Waschprozess, die industrielle Fertigung für Wascherzeugnisse zu »revolutionieren« und ein entsprechendes Produkt für Privathaushalte zu entwerfen. Als Ergebnis brachte er 1878 »Henkels Bleichsoda« auf den Markt, das er bereits mit der Aura eines Markenartikels bewarb.
1907 gelang ihm mit dem Wunderwaschmittel »Persil« ein Meilenstein, weitere folgten, wie 1920 das Scheuermittel »Ata«. H. war Mitbegründer des Markenschutzverbandes (1903); »Persil« ist das erste Markenprodukt der Waschmittelindustrie.
»Der Wanderer«, Original im Louvre/Paris, Teil einer Trilogie
Das Grabzeichen für die Eheleute Preis schuf der bekannte Künstler Paul Landowski (1875-1961). Er war Direktor der Académie des Beaux-Arts in Paris, Kurator der Weltausstellung 1937 und schuf
in einer fünfjährigen Schaffenszeit das Wahrzeichen von Rio de Janeiro: die knapp 40m hohe Christusstatue auf dem Corcovado (»Zuckerhut«) in Rio de Janeiro.
Künstler: Fritz Klimsch (1870-1960), ein bekannter zeitgenössischer Denkmalgestalter,
der ein umfangreiches Werk schuf
Die weit verzweigte Unternehmerfamilie führte als Dampfkesselfabrikanten, Brauereigründer
und Automobilfirmengründer erfolgreich Unternehmen in Lüttich, Aachen und Düsseldorf.
Sein Vater wagte - ermutigt durch die Verkehrsanbindung an das Ruhrgebiet, die Expansion nach Düsseldorf, wo er eine ganze Unternehmensgruppe aufbaute, bestehend aus Kesselfabriken (1857, 1863), einem Eisenblech-Walzwerk und einem Röhrenwerk (1858), die P. nach und nach übernahm, modernisierte und strategisch vernetzte, insbesondere mit der »Düsseldorfer Röhren- und Eisenwalzwerke AG«, vormals »Poensgen«.
eine der ältesten Familiengrabanlagen des Friedhofs
erzählt die Passionsgeschichte. In der Eifelregion ist diese Grabzeichenform häufiger verbreitet,
für Düsseldorf hingegen ist sie außergewöhnlich.
Es wäre möglich, dass das Kreuz in der Eifel für einen verstorbenen Eifeler bestellt wurde.
Die zugezogenen Industriellen haben oft Arbeitskräfte aus ihrer Region mitgebracht.
Allgemeines Memento mori, das von mehreren Künstlern erschaffen wurde, insbesondere
auch von Dietrich Meinardus.
Hier wird alljährlich an das Waffenstillstandsabkommen von 1918 erinnert, das das Ende des Ersten Weltkrieg einläutete.
wurde ursprünglich für die kleine Weltausstellung in Düsseldorf (1902) gefertigt und
versinnbildlicht die Bedeutung des Ruhrgebiets für die Stadtentwicklung.
Ab 1850 zogen immer mehr Industriebetriebe nach Düsseldorf, insbesondere wegen der
zentralen Bahnanbindung an die Ressourcen des Ruhrgebiets.
Da Düsseldorf selbst aber nie als Industriestandort galt, wurde es mitunter humorvoll als »Schreibtisch des Ruhrgebiets« bezeichnet, in Anspielung auf die vielen Firmensitze und Verbandszentralen.
»Im April 1945 retteten 11 Bürger durch Festsetzung des [NS-] Polizeipräsidenten und Verhandlungen mit den Alliierten Düsseldorf vor der völligen Zerstörung.
Während Theodor Andresen, Franz Jürgens, Karl Kleppe, Josef Knab und Hermann Weill deswegen noch in der Nacht vom 16. zum 17. April von den nationalsozialistischen Machthabern hingerichtet wurden,
konnten Stunden später erst Ernst Klein, Josef Lauxtermann, Dr. Karl Müller, Aloys Odenthal,
Dr. Karl-August Wiedenhofen und Theo Winkens die Befreiung der Stadt erleben«
Den Überlebenden gelang es, den Einmarsch der Amerikaner ohne weiteres Blutvergießen voranzutreiben: damit endete der Krieg für Düsseldorf.
Weißer Carrara-Marmor am Fuße des »Millionenhügels«