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Friedhof Bogenhausen, 12. Mai 2016

Liesl Karlstadt, Rainer Werner Fassbinder, Monti Lüftner, Max Dietl, Helmut Fischer, Erich Kästner, Oskar Maria Graf, Siegfried Lowitz, Annette Kolb, Ernst Hürlimann, Hans Knappertsbuch oder Josef Schörghuber – auf dem idyllisch gelegenen Friedhof Bogenhausen haben so viele Prominente ihre letzte Ruhestätte gefunden, dass beim Gang durch die Gräberreihen bei jedem Besucher Erinnerungen heraufziehen. Bei der jüngsten Führung des Münchener Begräbnisvereins, die zugleich Start in die diesjährige Führungssaison war, konnte Christa Bühl den Teilnehmern viel Wissenswertes und interessante Begebenheiten aus dem Leben der hier Bestatteten erzählen. Als „Prominentenfriedhof“ ist diese Begräbnisstätte rund 50 Jahre alt und es sind derzeit nur zwei bis drei Begräbnisstätten frei. Der Friedhof ist als letzte Ruhestätte sehr begehrt und nicht nur alteingesessene Bogenhauser Familien fanden hier ihre Grabplätze, sondern auch Schauspieler, Schriftsteller, Großgrundbesitzer oder Komponisten. Der Gottesacker strahlt einen gewissen Charme aus, von dem sich die Friedhofsbesucher gerne ergreifen lassen.

 

Die Bogenhausener Pfarrkirche St. Georg erhielt 1771 ihr heutiges Aussehen, die Pläne dafür kamen von Barockbaumeister Johann Michael Fischer. Der Friedhof existiert wahrscheinlich aber schon seit dem 9. Jahrhundert. Zehn Jahre nach der Eingemeindung Bogenhausens im Jahr 1892 übernahm die Stadt München den Friedhof. Der städtische Teil wurde 1959 neu gestaltet. Insgesamt stehen auf dem Friedhof mehr als 220 Grabplätze zur Verfügung. Obwohl im Innern der Kirche ein prächtiger Hochaltar von Johann Baptist Straub zu bewundern ist und St. Georg mit kunsthistorisch bedeutenden Kanzeln und Deckengemälden beeindruckt, wirkt der Friedhof fast schlicht. Vergeblich sucht man pompöse Marmorfiguren oder Marmorgrüfte – der Friedhof beeindruckt mit seiner Schlichtheit, aber mit vielen klingenden Namen auf den Grabsteinen.

 

Man muss etwas Geduld mitbringen, aber der Besuch dieses Friedhofes lohnt sich zu jeder Jahreszeit! Eines der ältesten Gräber ist übrigens das von Johann von Lamont (1805-1879), einem gebürtigen Schotten, der als Direktor der Münchner Sternwarte bezeichnet wird. Er war Astronom und studierter Theologe und seit 1827 mehr als fünfzig Jahre an der Sternwarte in Bogenhausen tätig. 1852 wurde er deren Direktor und Universitätsprofessor. Lamont bestimmte die Maße des Uranus, verzeichnete Beobachtungen an 8.000 Sternen, erforschte Steinhaufen und Nebelflecke. Sein Grabplatz liegt direkt beim Eingang und begrüßt still die Besucher - wenn sie ihn nicht übersehen… pp


Führung über den Alten Südlichen Friedhof
, 16. Juni 2016

Sehr gut besucht war die jüngste Führung über den Alten Südlichen Friedhof, die auch in diesem Jahr wieder auf dem Programm des MBV stand. Friedhofsführerin Erika Weinbrecht konnte auf einer neuen Route durch diesen historischen Gottesacker mit einer Fülle an interessanten Begebenheiten und Informationen über diesen Friedhof nahe dem Sendlinger Tor aufwarten, der im 18. Jahrhundert und mehr als ein Jahrhundert lang der Zentralfriedhof der bayerischen Haupt- und Residenzstadt München war.

 

Der Friedhof wurde 1563 als Pestfriedhof vor den Toren der Stadt angelegt. Vielen Münchnern wie auch Gästen von außerhalb ist er als letzte Ruhstätte der 800 Opfer der „Sendlinger Mordweihnacht 1705/06“ ein Begriff. Der Alte Südliche Friedhof blieb Zentralfriedhof bis zur Eröffnung des jetzigen Alten Nördlichen Friedhofs an der Arcisstraße im Jahre 1868. Zum 1. Januar 1944 wurden die Bestattungen am Alten Südlichen Friedhof eingestellt, heute steht das gesamte Areal unter Denkmalschutz.

 

Zahlreiche namhafte Persönlichkeiten des 18. und 19. Jahrhunderts aus Wissenschaft, Politik, Kunst und Kultur fanden auf diesem Friedhof ihre letzte Ruhestätte. Zusammen mit Erika Weinbrecht lernten die Teilnehmer der MBV-Führung z.B. die letzte Ruhestätte von Bierbrauer Franz Xaver Zacherl, der Architekten Georg Christian Friedrich Bürklein und Karl von Fischer, der Bankiers Aaron Elias Leonhard v. Eichthal und Simon von Eichthal, des Hofmalers Johann Christian von Mannlich, des Optikers Georg von Reichenbach, des Erfinders Josef von Frauenhofer, des Malers Wilhelm von Kobell, der Architekten Friedrich von Gärtner und Leo von Klenze sowie des Botanikers Philipp Franz Jonkheer von Siebold kennen. Als Abschluss der Führung wurde das Grab von Helene Sedlmayr-Miller besucht, deren Porträt in der Schönheitengalerie von Schloss Nymphenburg hängt und um deren letzte Ruhestätte sich der Verein seit Jahren kümmert. pp



Der Nordfriedhof, 21. Juli 2016

Er ist wahrlich ein Refugium, das zu jeder Jahreszeit einen Besuch lohnt: der Münchner Nordfriedhof an der Ungererstraße. Überall begegnet dem Besucher Stadtgeschichte, so auch bei der jüngsten Führung des MBV unter Federführung von Christa Bühl.

 

Die Friedhofsexpertin brachte den interessierten Teilnehmern Ruhestätten bekannter Persönlichkeiten gekonnt näher und wusste viel zu erzählen über dieses „Schwabinger Schmuckstück“. Der Rundgang über gut zwei Stunden führte u.a. zu den Gräbern des Kunsthistorikers Eberhard Hanfstaengl, des Verlegers Georg Callwey, des Schauspielers Carl-Heinz Schroth, des Gastwirts Georg Flaucher, des Biochemikers Frederic Vester, des Pianisten Stefan Askenase, des Schriftstellers Hermann Lenz, des Bankiers August von Finck, der Schauspielerin Annemarie Wendl, des Ingenieurs Felix Unsöld, der Weinwirtin Kathi Kobus und des Kabarettisten Klaus Havenstein. Weiter ging es zu den letzten Ruhestätten des Verlegers Klaus Piper, des Schauspielers Peter Pasetti, des Fernsehmoderators Eduard Zimmermann, des Malers Carl von Piloty und des Regisseurs Georg Lohmeier. Krönender Abschluss war dann das Grab von Schauspieler-Legende Johannes Heesters.

 

Bei der Führung wurden gleichzeitig die letzten Rest-Exemplare der MBV-Broschüre über diesen historisch wertvollen Friedhof an die Teilnehmer kostenfrei ausgegeben. pp


Der Friedhof Grünwald, 8. September 2016

Eine Premiere bot der Münchener Begräbnisverein e.V. mit der diesjährig letzten Friedhofsführung, bei der der Waldfriedhof in Grünwald im Mittelpunkt stand. Der Friedhof wurde an der Straße nach Bad Tölz im Süden der Gemeinde Grünwald in den Jahren 1927/1928 angelegt. Auf dem Gemeindegebiet liegen neben einem bekannten Wohnviertel auch die Bavaria-Filmstudios, weshalb in und um Grünwald auch viele Schauspieler und Künstler leben. Die Bausubstanz der Aussegnungshalle, ursprünglich erbaut im Jahr 1927, wurde inzwischen behutsam erneuert; 1989 wurde die neue Synthese aus Tradition und Moderne eingeweiht. München selbst ist geprägt durch eine Mischung aus Geschichte, Kultur, Wissenschaft und Sport – und auch eine Gemeinde wie Grünwald zeugt von dieser Vielfalt in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft.

 

Im Rahmen eines gut zweistündigen Spaziergangs brachte Friedhofsführerin Christa Bühl den Gästen des MBV fachkundig die Geschichte und letzten Ruhestätten einer ganzen Reihe von berühmten Persönlichkeiten näher: So wurden die Grabstätten der Schauspieler Heinz Weiss, Werner Lieven, Joachim Fuchsberger, Gerd Vespermann, Silvia Seidel, Carola Höhn, Eva Pflug, Hertha Feiler, Horst Jüssen und Luise Ullrich besucht. Auf dem Programm der Führungsroute standen weiterhin Verleger Julius Lehmann, Regisseur Will Tremper, Band-Leader Max Greger, Unternehmer Hertz Rieger, Unternehmerin Margaretha Ley, Heilpraktiker Manfred Köhnlechner, Ingenieur Ludwig Bölkow, Gastronom Friedrich Jahn, Verleger Josef von Ferenczy, Filmproduzent Helmut Ringelmann und Filmkomponist Charles Kalman. pp